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lammkeule's avatar

Daphne (dt. Original) Teil 3

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Description

Daphne (c) by Tarl 2005

3.Ankunft auf der Galeere

Kurze Zeit später war es dann soweit. Er befreite sie aus dem Block. Die schweren Eisen an ihren
Gliedmaßen waren mit großen Ringen versehen. Ihre Hände mittels eines Lederbandes und dieser Ringe
auf dem Rücken zu fesseln, war schnell erledigt. Ein einfaches Seil verknotete er mit ihrem Halsring
und ging sie hinter sich her ziehend los.

Froh, endlich das dunkle Gemäuer verlassen zu können, folgte ihm Daphne ohne Widerstand. Mehrere
verschlungene Treppen benutzend verließen sie das Gebäude.

Den Hof betretend schrie Daphne auf und kniff die Augen zusammen. Die Monate der Dunkelheit
hatten ihre Augen extrem lichtempfindlich werden lassen. Geduldig wartete Kartus einige Minuten.
Immer wieder blinzelnd gewöhnte sie sich an die Helligkeit und atmete glücklich die frische Luft ein.
Alsbald drängte Kartus zum Aufbruch. Das Seil fest um seine Hand schlingend setzte er sich in
Bewegung. Er hielt dabei Daphne so kurz und tief, dass sie den Kopf gesenkt dicht hinter ihm laufen
musste. Kreuz und quer durch die Stadt gingen sie zum Hafen. Nie in ihrem Leben hatte sie so intensiv
die Geräusche einer belebten Stadt wahrgenommen. Gierig sog sie nach den Monaten der Einsamkeit
jedes Geräusch in sich auf. Dabei völlig jede Scham ob ihrer Nacktheit vergessend blickte sie begierig
aus ihrer gebückten Position nach allen Seiten. Jede noch so kleine Einzelheit prägte sie sich ein. Aber
schon nach wenigen Minuten plagten sie Kopfschmerzen und Schwindel. Die Masse der Eindrücke war
zu viel. Ihr Gehirn, durch die Kerkerhaft zur Untätigkeit verdammt gewesen, rebellierte gegen die
vielen Signale. Nur noch den Weg vor sich betrachtend stolperte sie hinter Kartus her.

An einem eigenen Kai am Rande des Hafens sah sie die Galeere von Dalia. Während Kartus mit
Daphne auf die Übergabe warten mussten, betrachtete sie das Schiff genauer. Die Taurus war ein
speziell für Dalia gebautes Schiff. 70 m lang, 10m breit, mit zwei Masten und zusätzlichen Segeln
versehen wirkte sie gigantisch. Das Ruderdeck lag unterhalb einer weiteren Etage mit Wohnräumen für
die Besatzung. Der überwiegende Teil des Schiffes war jedoch auf die Bedürfnisse der Herrin
ausgelegt. Neben Schlaf- und Wohnräumen gab es ein Bad, eine Küche und andere Nebengelasse. Die
Besatzung bestand aus ihr ergebenen freien Männern und einigen ihr zur Hand gehenden Bediensteten.
Das Ruderdeck verlief dicht über der Wasserlinie und verfügte über 20 Ruder auf jeder Seite des
Schiffes.

Kartus übergab das Seil an einen grobschlächtigen  Kerl. Das Seil nehmend zog der Daphne daran
hinter sich her aufs Schiff. Sie kurz musternd stellte er sich als Oberaufseher der Rudersklaven vor.
Während er mit ihr über eine schwankende Planke auf das Schiff ging, sagte er

“Zuhören, Mädchen. Wir laufen morgen aus. Auf Anweisung unserer Herrin wirst du mit uns reisen.
Hier an Bord sind außer dir noch 120 Ruderer, 60 Sklavinnen und 60 Sklaven. Auf jeder Seite ist
abwechselnd eine Bank mit Weibern und eine mit Männern besetzt. Durch diese klare Aufteilung ist
eine gleichmäßige Arbeit garantiert. Außerdem kommt ihr nicht auf dumme Gedanken. Da ihr einige
Zeit miteinander verbringt, wären Männer und Frauen nebeneinander der Arbeit abträglich. Den Rest
wirst du lernen.”

Eine schmale Treppe benutzend zog er Daphne ins Schiffsinnere. Vor einer massiven Eichentür blieb er
stehen und löste ihre Fesseln. Eingehend unterzog er die Eisen an ihren Gliedmaßen einer Prüfung.
“Gute Arbeit, dann brauchst du ja nicht mehr zum Schmied.”

Er schob die inzwischen ob ihrer Lage wieder furchtsam schauende Daphne durch die Tür ins Innere.
Den Raum betretend schlug Daphne ein unerträglicher Gestank entgegen. Eine undefinierbare
Mischung aus Schweiß, Fäkalien und verbrauchter Luft verschlug ihr den Atem. Eine vollständig das
Schiff abtrennende Gitterwand mit einer weiteren Tür stoppte sie. Dahinter befanden sich die von
Öllampen schwach beleuchteten Reihen der Ruderbänke. Atmende, schnarchende, stöhnende Gestalten
lagen gebeugt über Rudern, untermalt von einem leisen Klirren, wenn sich jemand bewegte. Über den
Sitzbänken hingen von dicken Balken an der Decke in regelmäßigen Abständen Ketten herab. Ein höher
gelegener Mittelgang führte nach vorn an den Reihen der Galeerensklaven vorbei. Im Hintergrund auf
einem Podest erkannte Daphne eine große Trommel, die ebenfalls von Öllampen erhellt wurde.
Daphne hatte nie zuvor eine Galeere von innen gesehen. Nach den ersten Eindrücken stieg die Furcht
vor dem kommenden. Vom Aufseher über den Gang in den flachen Raum geschoben, vorbei an
desinteressierten dahindämmernden halb- oder ganz nackten Menschen vorbei, wandelte sie sich in
Angst.

Etwa in der Mitte des Schiffes blieben sie zwischen zwei Bänken stehen.

“Dein Platz!” bemerkte der Aufseher, auf einen freien Platz gleich rechts neben dem Gang deutend.
Zusammen mit einem weiteren Aufseher, der aufgetaucht war, begannen sie Daphne zu fesseln.

Zuerst musste sie auf der tieferliegenden flachen Holzbank neben einem schlanken jungen Mädchen
von höchstens 20 Jahren platz nehmen. Neben diesem Mädchen saß noch eine Frau mittleren Alters.
Parallel zur Bank waren in kurzen Abständen 7 Ringe in den Planken des Bodens verankert Eine in der
Bordwand eingelassene solide Kette aus daumendicken Gliedern lief von der Bordwand durch den
ersten Bodenring, dann durch den rechten Ring am Fußeisen der älteren Frau, durch den nächsten Ring
zum linken Eisen und immer so weiter. An diese Konstruktion wurde Daphne geschlossen. Als
Abschluss befestigte der Aufseher das Kettenende mit einem großen Schloss an einer Öse, die in den
Balken eingeschlagen war, der den Mittelgang trug. Die Länge war so bemessen, dass jede der drei
Frauen ihre Füße höchstens 10cm nach vorn, hinten oder oben bewegen konnte. Daphne spürte, dass die
hölzernen Planken an diesen Stellen, wo sich ihre Füße befanden, von ihren unglücklichen
Vorgängerinnen bereits glattgeschliffen worden waren. Dicht vor ihr in Brusthöhe schwebte das
Griffstück des Ruders. Es bestand aus oberarmstarkem Eichenholz. Zusätzlich befanden sich mehrere
eiserne Flansche daran. An diesen hingen halbmeterlange Ketten. Die beiden vor Daphne baumelten
lose in der Luft, während die anderen mit den Handeisen der beiden Frauen neben ihr verbunden waren.
Mit offenen Kettengliedern verband der Aufseher Kettenenden und Ringe von Daphnes Handfesseln,
die er danach mit einer großen Zange zusammendrückte. Auf dieselbe Art befestigte er abschließend
noch das von der Decke hängende Kettenende an ihrem Halsring und verlies in Begleitung seines
Gehilfen das Ruderdeck.

Neugierig musterte die Nachbarin Daphne. Ganz offensichtlich war sie froh, eine etwa gleichaltrige
Banknachbarin bekommen zu haben und plapperte drauf los:

“Hallo, ich bin Eurike. Willkommen an Bord der Taurus. Ich bin ja so froh, dass du hier bist. Auf der
letzten Fahrt mussten wir zu zweit das Ruder führen. Die Frau neben mir ist meine Mutter und schon
nicht mehr die jüngste. Das war ganz schön schwer für uns. Aber jetzt sind wir ja zu dritt, da ist es
leichter zu ertragen.”
“Ich bin Daphne. Man hat mich im Auftrag von Dalia entführt und versklavt. Kennst du jemanden von
den Aufsehern, der mir helfen und meine Familie benachrichtigen kann? Die können uns alle befreien.”
Eurike traurig: “Daphne, tut mir leid. Hier gibt es nur uns und Dalia treu ergebene Männer. Fast alle
hier unten sind Menschen, die auf die eine oder andere Weise Probleme mit Dalia hatten. Niemand
kann und wird uns helfen!”

Seufzend und probehalber an ihren Ketten ruckelnd fragte Daphne weiter: “Was geschieht jetzt mit uns,
was müssen wir hier alles tun?”

Jetzt lachte Eurike kurz und bitter: “Was wir tun müssen??? Rudern, warten, wieder rudern, sonst
nichts!”

“Hör auf mein Kind und erzähle Daphne die wichtigen Dinge, damit sie nicht so viel zu leiden hat. Es
geht bald los! Für alles andere habt ihr noch genug Zeit.” mischte sich leise Eurikes Mutter ein.
Sprach`s und schloss wieder die Augen, um etwas zu schlafen

Auch Daphne war begierig zu erfahren, wie sie die nächste Zeit überstehen konnte. Bittend sah sie
Eurike an: ”Bitte erzähl mir alles, ich war die letzten Monate in einem Verlies und auch vorher noch nie
auf einer Galeere.”

Eurike fing an zu erzählen: “Die Ketten, die du trägst, sind ausreichend für alle nötigen Dinge hier.
Hinter dir und vor dir siehst du Eimer am Mittelgang . Wenn jemand sich von uns erleichtern muss,
rufen wir das Wort Eimer. Die Kette an deiner linken Hand ist lang genug, um ihn fast zur Bank vor
oder hinter uns zu schieben. Dann übernimmt der nächste und so weiter. Du reichst ihn dann an mich
und ich an meine Mutter weiter, oder benutzt ihn selber. Dazu schiebst du deine Füße soweit nach vor,
wie es geht und nimmst ihn vor dich. Alsdann drückst du das Ruder nach vorn, schiebst dein Hinterteil
vor und kannst dich erleichtern. Schäm dich nicht, dass geht leider wegen der Ketten nicht anders, man
gewöhnt sich aber sehr schnell daran. Anschließend rasch wieder an den Gang, damit der Geruch nicht
so schlimm ist. Ach so, wenn wir unterwegs sind, geht das natürlich nicht. Halte auf, und wenn du
pullern musst, lass es einfach laufen. Einmal pro Woche spülen sie hier mit Meerwasser durch.”

“Weiter - es gibt jeweils morgens und abends essen und trinken. Wir erhalten einen großen Krug
Wasser, manchmal sogar mit etwas Wein verdünnt. Das Essen besteht aus Stockfisch und Früchten.
Jede von uns erhält eine Holzschüssel voll davon. Du musst uns unsere durchgeben. Dann haben wir 30
Trommelschläge Zeit zum Essen. Danach werden die Schüsseln wieder eingesammelt. Wir müssen sie
abgeben, egal ob fertig oder nicht. Hältst du unsere nicht zum Gang, wenn die Träger kommen, gibt es
Schläge für uns alle.”

“Die Halsketten sind erst seid der vorletzten Fahrt eingeführt. Sie sind eine Erfindung der Herrin. Als
wir noch keine trugen und die Herrin einmal zu Besuch kam, erwischte sie eine von uns. Die hatte sich
über ihr Ruder nach vorn gebeugt, und ihren ebenfalls hier gefangenen und eine Reihe vor ihr sitzenden
Mann mit dem Mund verwöhnt. Dalia ließ beide töten und allen anderen Halseisen anlegen. Jetzt
können wir zwar noch rudern und auch zum Schlafen den Kopf aufs Ruder legen, aber mehr nicht.”

“Weiter zur Arbeit: Wenn es losgeht, wird vom Oberaufseher die Richtung und der Takt angegeben.
Links, Rechts, Vor, Zurück, Rechts hoch, Links hoch, Auf. Der Trommler setzt dann zwei kurze
Schläge. Das ist für uns das Zeichen, in Position zu gehen. Dann beginnt der normale Takt. Jeder
Schlag von ihm ist ein Zug von uns. Kommen wir aus dem Takt, gibt es Schläge. Gib dir Mühe, und tu
genau das, was ich tue. Der kleine Kerl vorhin, der dich angekettet hat, läuft auf dem Gang und ahndet
jeden Fehler. Ich sag dir, der schlägt hart zu. Das ist nicht angenehm. Und das Salzwasser nachher tut
auch weh. Muss aber sein, dadurch schließen sich die Wunden schnell.” sagte sie, und zeigte der
entsetzt aufstöhnenden Daphne ihren striemenüberzogenen Rücken.

Sich mit verschränkten Armen aufs Ruder legend schloss sie die Augen und meinte noch: “ Schlaf jetzt,
bald geht’s los.”

Sich mühsam und leise mit den Ketten klimpernd eine Position suchend, versuchte Daphne zu schlafen.
Umgeben von Gestank, Kettengerassel und Schlafgeräuschen der hundertzwanzig Frauen und Männer  
verbrachte sie unruhige Stunden in banger Erwartung der auf sie zukommenden Strapazen.
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